
Obige Überschrift ist meine Bewertung des nachfolgenden Kommentars einer meiner Mitstreiterinnen auf „X“ gegen Desinformation und Propaganda, und für eine wirksame Unterstützung der Ukraine gegen den Aggressor Putin.
von Regina Laska auf X (@Sunnymica)
Warum tun jetzt alle so, als wäre Verhandeln plötzlich tatsächlich vernünftig.
Vor vier Monaten wussten wir noch, dass es sinnlos ist.
Seit Donald Trump im Januar wieder im Amt ist, hat sich die Stimmung im Westen gedreht. Vorher war klar: Russland will gar nicht verhandeln. Man ließ Kanäle offen, aber niemand hatte ernsthaft Hoffnung.
Dann kam Trump – und plötzlich redeten alle über "Frieden durch Gespräche".
Wagenknecht, Varwick, die Kremlfreunde – alle frohlockten.
Verhandeln mit einem Terrorstaat – das war die neue große Hoffnung, als hätte man den Realitätsschalter plötzlich umgekippt und eine andere Weltsicht angenommen.
Verhandeln mit einem Regime, das Kinder, Frauen, Alte und auch die Soldaten vergewaltigen, entführen, zerstückeln lässt.
Das Wohnhäuser bombardiert.
Das Städte wegbombt.
Seit über drei Jahren.
Dabei wissen wir es besser:
Verhandeln mit Terroristen bringt nichts. Hat Helmut Schmidt schon gesagt.
Und Russland zieht immer dieselbe Nummer ab. Sobald es geopolitisch brenzlig wird oder zu deutliche Drohungen kommen, kommt der Kreml mit „Verhandlungsvorschlägen“.
Trump sprang hierauf jüngst wieder sabbernd an, signalisierte dem Rest der Welt Zuversicht und befahl Selenskyj zu kuschen. Europa schloss sich ihm zähneknirschend an – trotz vorlauter Drohgebärden nach Moskau.
Russland sammelte in wenigen Stunden neues Selbstbewusstsein, da alle Welt nach Istanbul eilte und wieder klar war:
Keiner kann uns was. Trump kriecht vor Putin. Die EU ist zahnlos. Die Ukraine des Todes. Und wieder läuft es so weiter – im Grunde schon seit 2014.
Wieder stehen wir da mit leeren Händen. Mit einem frischen Kanzler Merz, der vorher laut getönt hat und nun kleinlaut kuschen muss. Jetzt heißt die Devise:
Lieber den Ball flach halten. Trump bloß nicht verärgern. Die USA müssen an Bord bleiben, denn ohne sie ... gute Güte, militärische Aufklärung, Luftabwehr – was soll Europa bloß ohne den großen Bruder machen?
Die neueste Hoffnung, um Zeit für neue Pläne zu schinden, ist jetzt der Vatikan.
Als könne eine überirdische Macht es für uns reißen. Merz hofft insgeheim, dass von dort irgendein Wunder kommt.
Merz nannte den Papst tatsächlich„die letzte irdische Hoffnung“.
Ernsthaft?
Noch einmal:
Wir verhandeln gerade NUR, weil Trump das mal so wollte, nicht weil sich irgendwas geändert hätte. Putin bleibt ein Killer, der, wenn es ihm nützen würde, selbst seine eigenen Kinder verkaufen würde.
Wir verhandeln, nicht, weil es aus unserer Sicht sinnvoll ist, sondern weil uns Putin-Freunde wie Trump dahin gestoßen haben.
Das Bittere: Trump will nun gar nicht mehr.
Den von ihm angerichteten Scherbenhaufen – nämlich dass er BEWIESEN hat, dass die USA ganz sicher nichts gegen Putin unternehmen wird – überlässt er Europa.
Wir haben mit den Verhandlungen nicht nur nichts erreicht, wir stehen nur schwächer da als zuvor. Wir sind nackt.
Die USA steht nicht auf der Seite der Ukraine. Und nicht auf unserer.
Trotzdem halten wir an dem „Verhandlungsmythos“ fest.
Obwohl wir wissen, wie das ausgeht:
Scholz saß im Kreml am langen Tisch. Macron saß ebenfalls dort. Beide haben telefoniert, geredet, sich bemüht. Putin hat trotzdem den Krieg begonnen.
Dann wurde noch telefoniert. Kein Umdenken. Schlimmer noch: Nach dem letzten Telefonat mit Scholz hat Putin als Antwort extra viele Raketen auf ukrainische Städte schicken lassen.
Verdammte Zwickmühle, die uns Trump nun eingebrockt hat!
Wir sind nun allein, können nur hoffen, dass die USA nicht oder noch nicht aus der Unterstützung für die Aufklärung und Luftverteidigung aussteigen – den Rest müssen wir, so oder so, nun allein stemmen.
Dabei können Verhandlungen wenig helfen, außer, dass uns Putin im Kreml von seinen Unterhändlern noch einmal schwarz auf weiß vorlegt, was er will:
die Unterwerfung der Ukraine.
Wozu das Ganze? Ab sofort sollte sich Europa lieber endlich ehrlich machen.
Ist die reichste Völkergemeinschaft tatsächlich nicht in der Lage, dieses bankrotte Russland zu stoppen? Woher kommt diese Angst?
Ist es aber wahr, dass Russland stärker ist als wir alle zusammen, stellt sich die Frage:
Wie ist es möglich, dass wir SOOOO wahnsinnig reich sind und gleichzeitig unsere Bevölkerung dermaßen dem Wohl und Wehe eines kranken, blutrünstigen Despoten ausliefern, ihn mit unseren Gaskäufen unterstützt, ihn über Jahrzehnte geschont und gepampert haben?
Denn wenn Putin gewinnt, geht es nicht mehr nur um die Ukraine. Dann geht es um das Leben von uns allen. In ganz Europa.
Dann sind wir zwar reich, aber bald tot – oder geben unsere Reichtümer an Putin ab und machen das, was viele jetzt ohne mit der Wimper zu zucken von den Ukrainern verlangen: Unterwerft euch.
Klar, kann die Ukraine jetzt kapitulieren.
In wenigen Jahren sind dann aber wir dran.
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